Kommt Ihnen das vertraut vor? Sie lesen einen Text über ein Unternehmen, ein Produkt oder ein Angebot – er ist logisch aufgebaut, flüssig geschrieben, die Argumente sind schlüssig und reich an gängigen Buzz-Words wie „Herausforderungen“, „Lösungen“, „Effizienz“ und „Optimierung“ etc. etc. etc. Und dennoch – oder darum – haben Sie ein Gefühl der Leere und Langeweile … wenn Sie überhaupt zu Ende gelesen haben. Der Text rauscht vorbei wie eine Durchsage am Bahnhof für einen Zug, den man eh nicht nehmen wollte. Der Verdacht liegt nahe: Sie haben einen KI-Text gelesen.
„Da bin ich raus“
Es ist schwer zu fassen, woran es genau liegt – aber etwas fehlt. Die Verbindung, der menschliche Ton, der uns emotional erreicht – und in uns eine Botschaft vermittelt, die in uns Resonanz finden möchte. Es stellt sich bei der KI-Rezeption der Effekt ein, den man oft in den Kommentaren unter Youtube-Videos liest: „Der Inhalt wäre ja interessant, aber wenn ich schon diese KI-Stimme höre, bin ich raus.“ Da bin ich raus … das ist definitiv die Worst-Case-Reaktion, die niemand haben möchte, der in der Öffentlichkeit agiert.
Bewegender Text ist kein Fast Food
Natürlich ist die Nutzung von KI-Toys wie Chat GPT erst mal faszinierend. In Sekunden entsteht Text, für den man manchmal Stunden gebraucht hätte. Deshalb ist ChatGPT ist in aller Munde, auf allen Screens. Kaum mehr wegzudenken, kaum mehr verzichtbar, so wie Word oder PPT.
Aber: Nur weil ein Text schnell erzeugt wurde, heißt das nicht, dass er das Wesen eines Unternehmens oder einer Marke erfasst und auf den Punkt bringt. Hat KI echte Empathie für die Zielgruppe, ihre Situation, ihre Bedürfnisse, ihre Wünsche? Hat KI eine originäre Idee, die Emotionen weckt und ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen soll? Sicher nicht, denn hier liegt ihre Grenze und Begrenztheit.
Individuell wie ein Fingerabdruck
Ein ergreifender, im wahrsten Sinne das Wortes „ansprechender“ Text ist ein Kind aus Geist und Empathie, so individuell wie ein Fingerabdruck. Es braucht Zielgruppenverständnis, Strategie, Tonalität, Kreativität, Timing, Analyse, Community-Gespür – und Persönlichkeit. Denn KI-generierten Texten fehlt es an all dem, vor allem an Individualität und Charakter. Denn kann eine KI einen Roman im Stil von Goethe, Thomas Mann oder Stephen King schreiben? Vielleicht imitieren – aber nicht mit Seele füllen. Denn echte Sprache ist der Ausdruck eines echten Menschen. Jeder Autor so wie jedes Unternehmen hat einen eigenen Charakter und individuelle Positionierung. Ein KI-Text kann vieles: informieren, strukturieren, sogar inspirieren. Aber was er – ohne menschliche Komponente – nicht kann: berühren und sich individuell abheben. Also genau das, was im Marketing entscheidende Wettbewerbsvorteile sind.
Botschaften, die berühren, brauchen mehr
Sie brauchen mehr als gute Grammatik. Sie brauchen Substanz. Und sie brauchen Authentizität – das Gefühl: „Da spricht ein Mensch zu mir. Einer, der mir etwas zu sagen hat.“ Ja, KI kann Zeit sparen und Prozesse beschleunigen, so wie eine Mail schneller ist als ein Brief. Aber sie ersetzt Wesentliches nicht: Menschenkenntnis, Marketingverständnis, Fingerspitzengefühl – und das untrügliche Gespür für den richtigen Moment, die passende Formulierung, ein Aperçu an geeigneter Stelle, das einen Lächeln lässt. Man muss sich im Klaren sein: Nur weil etwas schneller geht, wird es nicht automatisch besser. Content ohne Seele rauscht durch – und versinkt mit einem Mühlstein um den Hals im Meer des Vergessens.
Ein Fazit mit Ronaldo und Goethe
Schnelligkeit ist gut, Effizienz auch, keine Frage. Aber nicht auf Kosten von Qualität, von klarem Denken – und vor allem: nicht auf Kosten der menschlichen Komponente. Denn: Nur weil ich einen Fußball besitze und die Regeln kenne, bin ich noch kein Ronaldo. Nur weil ich Gitarre spielen kann, bin ich noch kein Paul McCartney. Und nur weil eine KI Texte schreibt, ist sie noch lange kein Goethe.
Wie nutzen Sie KI richtig?
KI hat Stärken und einige Vorteile, sie kann Arbeit erleichtern und in einigen Aspekten helfen. Doch Kunden und Leser wollen Botschaften, die von Menschen für Menschen sind. Möchten Sie erfahren, wie Sie KI sinnvoll nutzen – oder wie Sie mit oder ohne KI die Texte veröffentlichen, die Ihre Interessenten ansprechen? Dann freue ich mich auf den Austausch von Mensch zu Mensch über KI und ihre Möglichkeiten und Grenzen.
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©Christian Liederer