J.W. v. Goethe – Leben und Werk

Der zerbrechliche Gott

Goethe – er ist der kolossale Übervater der deutschen Dichtung, der in all ihren Sparten den Thron bestieg: in Epik, Lyrik und Drama. In allen Gebieten hat Goethe Überragendes geschaffen und war dabei ein Dichter, der Grenzen überschritt, ein Bahnbrecher mit universalistischer Sehnsucht: seine Schöpfung neuer Ausdrucksformen, seine prägenden Impulse für die Strömungen der Empfindsamkeit, des Sturm und Drang, des Klassischen wie des Romantischen und auch seine naturwissenschaftlichen Ambitionen – Goethe ist das freie Genie, das gottgleich mit den Formen spielt und dem gelingt, wonach andere vergeblich gieren.

CD Thomas Mann – Leben und Werk von Christian Liederer
Goethe – Leben und Werk von Christian Liederer

„Aber Goethe, wird man sagen, der war doch für ein strebendes Bemühen, das allen zugute käme, der war doch für Bildung, Erziehung, Besserung – aber, frage ich dagegen, was war Goethe eigentlich nicht.“ (Gottfried Benn)

Dem Rätsel Goethe auf der Spur

Das Hörbuch betrachtet Leben und Werk des Dichters, die „Bruchstücke [s]einer großen Konfession“. Es sind Bruchstücke, die spektrenreich leuchten, zuweilen komplementär glänzen – bis zum kontrastreichen Widerspruch. Doch zeigt es Linien in der Matrix von Goethes Werk auf, die das scheinbar Entlegene vernetzen. So in den exemplarisch vorgestellten Werken: „Die Leiden des jungen Werther“, „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ und „Faust“. Und es zeigt, dass es neben dem Goethe, der von der Welt mythisiert und zum Ideal eines sinnerfüllten Lebens stilisiert wurde, einen anderen Goethe gibt: So göttlich Goethe der Welt erscheint, so bleibt er doch der Leidende und Gefährdete: der zerbrechliche Gott im Reich der Dichtung.

„Goethe sprach in lauter Sätzen, die einen Widerspruch auch in sich hatten, daß man alles deuten konnte, wie man es wollte, aber der Meister, fühlt man mit einer Art Schmerz, denkt von der Welt: ich hab‘ mein Sach auf nichts gestellt.‘  – Es ist mir ein Rätsel, diese Natur.“ (Charlotte von Schiller)

Spielzeit: ca. 150 Minuten.

Publiziert bei auditorium maximum, Wissenschaftliche Buchgesellschaft

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