► „Scheerbartiana“ – Paul Scheerbart & „Ich hebe meine Augen in die Welt“ – Alfred Lichtenstein: Rezension zu zwei schönen Produktionen, die sich durch Konzentration auf Autoren abseits der Mainstreams originell und originelle Umsetzung von durchschnittlichen Produktionen auf dem Markt abheben. ◄
Schlagwort: Literatur
„Wartende Stille“
► Hör-/Lesetipp: Hörbuch – Wartende Stille. Warum Kafka sich nicht traute ◄ Kafka – er ist der Sonderling in der Dichtung. Gut, alle Dichter sind Sonderlinge, aber Kafka ist eben etwas sonderbarer als die Sonderbaren. Sein Leben ist gezeichnet von Versagensängsten, einem Vaterkonflikt, der ihm ein Leben lang beutelte, von überbordender Bürokratie in seinem beruflichen Alltag als Jurist – und zu guter Letzt von schwierigen[…]
„Applaudierende Adjektive“
► Hör-/Lesetipp: „Applaudierende Adjektive von kleinerer Statur“ von Lutz Berger, Claus Boysen ◄ Alles Unglück der Menschheit habe zur Ursache, dass der Mensch es nicht schaffe, allein auf seinem Zimmer zu bleiben – so sagt es sinngemäß Blaise Pascal. Mit dem Projekt von Lutz Berger, Produzent von „Applaudierende Adjektive von kleinerer Statur“, und Sprecher Claus Boysen fällt die Einsiedelei leicht. Wer im Lockdown mit Langeweile[…]
Die Enden der Welt
► Hör-/Lesetipp:„Die Enden der Welt“ von Roger Willemsen ◄ „Die Enden der Welt“ – ein beziehungsreicher Titel, den der viel zu früh verstorbene Roger Willemsen (1955-2016) für sein 2010 erschienenes (Audio-)buch gewählt hat. Mit den aktuellen Weltkrisen und dem Ende unseres Planeten hat das „Weltende“ von Willemsen also nichts zu tun. Stattdessen ist das Werk ein buchstäblich sinnvoller Gefährte für ruhige Stunden auf dem Weg[…]
„ein schöner Augusttag des Jahres 1913“
»Über dem Atlantik befand sich ein barometrisches Minimum; es wanderte ostwärts, einem über Rußland lagernden Maximum zu, und verriet noch nicht die Neigung, diesem nördlich auszuweichen. Die Isothermen und Isotheren taten ihre Schuldigkeit. Die Lufttemperatur stand in einem ordnungsgemäßen Verhältnis zur mittleren Jahrestemperatur, zur Temperatur des kältesten wie des wärmsten Monats und zur aperiodischen monatlichen Temperaturschwankung. Der Auf- und Untergang der Sonne, des Mondes, der[…]
Das Scheitern der Kommunikation bei Kafka
Seit Paul Watzlawick wissen wir: Wir können nicht nicht kommunizieren. Auch wer schweigt, sendet damit ein Signal. Gut, im Groben wussten wir das vielleicht schon vorher, oder fühlten es unbewusst schon immer – die verbale kalte Schulter, den Affront der Ignoranz, das Naserümpfen und Augenverdrehen. Doch Watzlawick hat es in einen pointierten Aphorismus gepackt. Gelingende Kommunikation, die dem Empfänger audiologische, visuelle, geistige und sonstige Botschaften[…]